08.02.14

Peyote - Lophophora williamsii

Während viele andere Kakteen von Laien nicht immer leicht zu unterscheiden
sind, prägt sich der Peyote sofort ein: Ein rundlicher Kaktus, blaugrün, weich,
ohne Stacheln, dafür mit kleinen Haarbüscheln. Der Peyote wächst ausgesprochen
langsam: Bis er ausgewachsen ist, können 15 Jahre vergehen. Peyote ist
der bekannteste rituell gebrauchte Kaktus. Wie Berichte spanischer Chronisten
bezeugen, wurde er im Mexiko der Azteken zeremoniell gebraucht. Archäologischen
Funden nach zu schließen, ist die kultische Einnahme dieses Kaktus noch
wesentlich älter, man spricht von bis zu 4000 Jahren. Auch die der Konquista
folgende, Jahrhunderte währende, barbarisch-blutige Unterdrückung alter Bräuche
durch die katholische Kirche konnte den Gebrauch der Kakteen nicht ausrotten.
Seit Anfang des Jahrhunderts gibt es in den USA die Kirche,,Native American
Church", in der der Peyote als Sakrament verwendet wird. Ethnologen, die diese
studierten, berichteten immer wieder über die positive Wirkung, die diese
Gemeinschaft auf die Indianer ausübt. Insbesondere der weit verbreitete Alkoholismus
wird als Folge der Peyote-Zeremonien oft aufgegeben. Den Mitgliedern
der „Native American Church" sind Besitz und zeremonieller Gebrauch des
Kaktus nach höchstrichterlichen Entscheidungen dann gestattet, wenn sie
mindestens 25% indianisches Blut nachweisen können.

Verwendung:
Der getrocknete oberirdische Teil der Pflanze, der sogenannte
Mescal Button, wird ausgekaut. 5 bis 20 solcher Buttons gelten als Normaldosis.

Wirksame Inhaltsstoffe:
Etwa 1% des Trockengewichts Mescalin, sowie
zahlreiche Nebenalkaloide, u.a. Anhalonin, Anhalodin, Anhalonidin, Hordenin,
Lophophorin. Gerade die Nebenalkaloide werden für die unangenehmen Nebenwirkungen
verantwortlich gemacht.

Wirkungen: Halluzinogen:
Die Wirkung setzt etwa nach einer bis eineinhalb
Stunden ein und dauert bis zu 12 Stunden. Nicht selten kommt es zu einer religiös
gefärbten, visionären Euphorie, zu mystischen, ekstatischen Halluzinationen.
Veränderung aller Sinne, besonders das Farbsehen wird intensiviert. Geräusche
werden übersteigert wahrgenommen. Auch Depersonalisation kann auftreten.
Alltägliche, banale Gegenstände erhalten eine neue, mystische Bedeutung. In
den frühen Büchern von Carlos Castaneda berichtet dieser ausführlich über den
kultischen Gebrauch von Mescalin. Niedrige Mescalindosen wirken aphrodisierend.
Nebenwirkungen: Ausgeprägte Übelkeit und Erbrechen besonders in der ersten
Stunde nach der Einnahme sind die Regel. Die Übelkeit legt sich im Lauf der
Erfahrung. Die Aktivierung latenter Psychosen und das Auftreten von sog.
„Horrortrips" ist möglich.

Bezugsquellen:
Kakteenhandlung,Ethnobotanische Shops,Online Auktionshäuser.
Alerdings meistens mit einer Größe von nur 2,5 cm.Samen in Samenhandlungen.

Anmerkung:
Der Handel mit den Kakteen ist erlaubt.Meskalin hingegen fällt unter das Betäubungsmittel Gesetz.

Lophophora williamsii Blüte

Keine Kommentare: